Olivenholz pflegen – die komplette Anleitung

Produkte aus Olivenholz sind mehr als nur Küchenutensilien – sie sind kleine Unikate der Natur. Kein Brett gleicht dem anderen, jede Schale erzählt durch ihre Maserung eine eigene Geschichte. Damit diese Schönheit über viele Jahre erhalten bleibt, lohnt es sich, das Holz richtig zu pflegen.

Die gute Nachricht: Es braucht dafür weder Chemie noch teure Pflegemittel. Mit ein paar einfachen Routinen und dem passenden Öl bleibt dein Olivenholz robust, hygienisch und wunderschön. Auf dieser Seite zeigen wir dir Schritt für Schritt, wie du Olivenholz pflegen kannst – von der täglichen Reinigung bis zur intensiven Auffrischung.

Warum Olivenholz besondere Pflege braucht

Olivenholz gehört zu den härtesten Hölzern der Welt und ist von Natur aus dicht und widerstandsfähig. Genau das macht es so beliebt für Schneidebretter, Schalen und Küchenhelfer. Trotzdem ist es ein Naturmaterial, das auf Wasser, Hitze und starke Beanspruchung reagiert.

  • Ohne Pflege kann das Holz austrocknen, stumpf wirken oder kleine Risse bekommen.
  • Mit der richtigen Pflege bleibt es geschmeidig, hygienisch und bringt seine Maserung immer wieder neu zum Strahlen.

Olivenholz pflegen im Alltag – die wichtigsten Grundregeln

Die richtige Pflege beginnt schon beim täglichen Umgang. Am wichtigsten ist, dass Olivenholz nicht wie Kunststoff oder Edelstahl behandelt werden darf. Ein paar einfache Regeln reichen, damit du lange Freude daran hast:

Olivenholz gehört niemals in die Spülmaschine. Die hohen Temperaturen und das lange Einweichen im Wasser schaden der Holzstruktur. Stattdessen reinigst du es am besten von Hand – mit lauwarmem Wasser, einem weichen Schwamm und, wenn nötig, etwas mildem Spülmittel. Nach dem Abwaschen solltest du dein Brett oder deine Schale sofort abtrocknen. Wenn Olivenholz lange nass bleibt, kann es aufquellen und die Oberfläche wird rau.

Deine tägliche Pflegeroutine für Olivenholz im Überblick:

  1. Sanfte Handwäsche: Spüle dein Brett oder deine Schale mit lauwarmem Wasser und einem Tropfen mildem Spülmittel.
  2. Kein Wasserbad: Lass Olivenholz niemals im Wasser stehen – es quillt sonst auf.
  3. Sofort abtrocknen: Ein weiches Tuch genügt, um das Holz wieder trocken und geschmeidig zu halten.

oelen-2.jpg
oelen-3.jpg oelen-4.jpg

Olivenholz ölen – so bleibt es schön und widerstandsfähig

Das regelmäßige Ölen ist der wichtigste Teil der Pflege. Ein gutes Öl dringt in die Poren ein, schützt das Holz von innen und verhindert, dass es spröde wird. Gleichzeitig bringt es die Maserung zum Strahlen – oft sieht ein frisch geöltes Brett aus wie neu.

Geeignet sind natürliche, lebensmittelechte Öle wie:

Leinöl – dringt tief ein, härtet aus und sorgt für dauerhaften Schutz.

Walnussöl – verleiht einen warmen Schimmer (Achtung: bei Allergien meiden).

Kokosöl – mild, duftend und antibakteriell.

Mineralöl oder Spezialöle – neutral, pflegeleicht und perfekt abgestimmt.

Schritt-für-Schritt-Anleitung: Olivenholz richtig ölen

  1. Reinige dein Olivenholzprodukt gründlich und lass es vollständig trocknen.
  2. Trage mit einem weichen Tuch oder Pinsel eine dünne Schicht Öl auf.
  3. Verteile das Öl gleichmäßig, auch über die Kanten und eventuelle Vertiefungen.
  4. Lass das Öl mehrere Stunden, am besten über Nacht, einziehen.
  5. Wische überschüssiges Öl am nächsten Tag mit einem sauberen Tuch ab.

Bei sehr trockenen Brettern kannst du den Vorgang direkt wiederholen. Mit der Zeit entwickelst du ein Gefühl dafür, wann dein Olivenholz wieder eine Ölung braucht. Nach dem Ölen wirken Schneidebretter, Schalen und Co. wie neu – probier es aus!

Gerüche und Flecken entfernen – Olivenholz natürlich pflegen

Auch wenn Olivenholz von Natur aus weniger anfällig für Gerüche ist, kann es nach intensivem Gebrauch vorkommen, dass das Brett nach Knoblauch oder Zwiebeln riecht. In diesem Fall helfen einfache Hausmittel. Reibe die Oberfläche mit grobem Salz ein und schneide eine Zitrone halb durch. Mit der Schnittfläche kannst du das Salz in die Holzporen einarbeiten. Das wirkt wie ein natürliches Peeling: Gerüche verschwinden, und das Holz wird gleichzeitig sanft aufgehellt. Danach kurz abspülen, abtrocknen und bei Bedarf etwas Öl auftragen.

Flecken lassen sich auf die gleiche Weise entfernen. Zitronensaft hat eine leicht bleichende Wirkung und frischt die Oberfläche sichtbar auf. So bleibt das Holz hygienisch und schön – ganz ohne Chemie.

Was tun bei Brandflecken auf Olivenholz?

Manchmal landet ein heißer Topf oder eine heiße Pfanne unbedacht auf dem Olivenholzbrett – und schon bleibt ein dunkler Brandfleck zurück. Zum Glück lässt sich das in den meisten Fällen beheben. Der Fleck sitzt meist nur oberflächlich und kann durch vorsichtiges Abschleifen entfernt werden. Verwende dafür feines Schleifpapier (Körnung 240 oder höher) und bearbeite die Stelle mit sanften Bewegungen in Faserrichtung. Achte darauf, nicht zu viel Material abzutragen, damit die Fläche gleichmäßig bleibt. Anschließend reibst du das Brett mit etwas Öl ein – so verschwindet der Fleck fast unsichtbar, und die Maserung kommt wieder schön zur Geltung.

Kratzer und Schnittspuren entfernen

Ein Schneidebrett aus Olivenholz ist zum Arbeiten gemacht – deshalb bleiben mit der Zeit kleine Schnittspuren und Kratzer nicht aus. Sie sind kein Makel, sondern zeigen, dass dein Brett im Einsatz ist. Wenn du die Oberfläche jedoch wieder glätten möchtest, kannst du ganz einfach nachhelfen:

  • Nimm feines Schleifpapier (Körnung 240–400) und schleife vorsichtig in Faserrichtung über die betroffene Stelle.
  • Entferne den Schleifstaub mit einem trockenen Tuch.
  • Reibe das Brett anschließend mit etwas Öl ein, um die Maserung wieder zum Strahlen zu bringen.

So wirkt dein Schneidebrett fast wie neu und bleibt trotzdem ein charaktervolles Unikat.

Alte Bretter auffrischen

Auch nach vielen Jahren im Einsatz kannst du ein Olivenholzbrett wiederbeleben. Wenn das Holz stumpf, grau oder rau geworden ist, hilft eine kleine „Wellnesskur“:

  1. Reinige das Brett gründlich und lasse es vollständig trocknen.
  2. Schleife die Oberfläche leicht an, um alte Schichten und Unebenheiten zu entfernen.
  3. Trage anschließend großzügig Öl auf und lasse es über Nacht einziehen.
  4. Wiederhole den Vorgang bei Bedarf.

Das Ergebnis: Die Maserung erscheint wieder lebendig, die Oberfläche fühlt sich geschmeidig an und dein Brett wirkt wie frisch gekauft.

Was du bei der Pflege unterschiedlicher Olivenholzprodukte beachten solltest

- Schneidebretter stehen täglich im Kontakt mit Wasser, Messern und Lebensmitteln. Sie sollten regelmäßig geölt werden – etwa alle 4–6 Wochen

- Schalen werden meist nur trocken verwendet. Hier reicht es, gelegentlich zu ölen, um die Maserung zu erhalten.

- Kochlöffel und Küchenhelfer kommen mit Hitze und Flüssigkeit in Berührung. Auch sie sollten von Hand gespült, gut getrocknet und von Zeit zu Zeit mit Öl eingerieben werden.

So bekommt jedes Produkt genau die Aufmerksamkeit, die es braucht – und bleibt dir lange ein zuverlässiger Begleiter.

Häufige Fehler bei der Olivenholzpflege

Spülmaschine: Durch Hitze und Wasser wird das Holz spröde und verliert seine Farbe.

Falsche Öle: Speiseöle wie Oliven-, Raps- oder Sonnenblumenöl sind nicht geeignet, da sie nicht aushärten und ranzig werden können.

Keine Pflege: Wer Olivenholz nie ölt, riskiert, dass es stumpf und grau wirkt. Das Holz verliert an Schönheit und Haltbarkeit.

Wenn du diese Fehler vermeidest, bleibt dein Olivenholz über viele Jahre ein treuer Begleiter.

Wie oft sollte man Olivenholz pflegen?

Eine feste Regel gibt es nicht, weil es davon abhängt, wie intensiv du deine Produkte nutzt. Ein Schneidebrett, das täglich im Einsatz ist, braucht häufiger Pflege als eine Schale, die nur ab und zu auf dem Tisch steht. Als Orientierung empfehlen wir, Schneidebretter etwa alle vier bis sechs Wochen zu ölen. Bei Schalen, Löffeln oder Dekorationsartikeln reicht es in größeren Abständen. Spätestens wenn das Holz matt wirkt oder sich trocken anfühlt, ist es Zeit für eine neue Ölung.

Fazit: Olivenholz pflegen lohnt sich

Olivenholzprodukte sind langlebig, hygienisch und wunderschön – wenn man sie mit ein wenig Aufmerksamkeit pflegt. Eine kurze Handwäsche, regelmäßiges Abtrocknen und gelegentliches Ölen genügen, um dein Schneidebrett, deine Schale oder deinen Kochlöffel viele Jahre lang in bestem Zustand zu halten. Mit Hausmitteln wie Salz und Zitrone kannst du sogar Gerüche und Flecken entfernen.

Mit der richtigen Pflege bleibt jedes Olivenholzprodukt ein echtes Unikat – robust, hygienisch und schön wie am ersten Tag. Deine Frage zur Pflege deines Olivenholzprodukts wurde nicht beantwortet? Dann lies auch unsere FAQ-Sektion oder schreibe uns eine Mail an support@eat42.de.